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Thüringerkaninchen

Geschichte der Thüringer

Das Thüringerkaninchen entstand bei Versuchen des Lehrers David Gärtner (1841–1927) aus Waltershausen (Thüringen) eine neue Rasse zu züchten. Er verfolgte das Ziel, durch Kreuzungen von Russenkaninchen, Silberkaninchen und Belgischen Riesen ein vergrößertes Russen und Schwarzsilberkaninchen zu züchten. Diese Tiere fanden aber keinen Anklang auf den Ausstellungen und wurden nicht genehmigt. Zufällig war bei diesen Versuchen ein Tier von der heutigen Farbe der Thüringer gefallen, durch eine Rückpaarung an das Muttertier erhielt er weitere Tiere dieser Farbe. Auf Grund ihrer an Gämsen erinnernden Farbe nannte er sie Chamois, nach der französischen Bezeichnung der Gämse. (Teilweise wurde dieser Name in der älteren Literatur auch phonetisch als Schamoa wiedergegeben). David Gärtner schrieb einige Fachaufsätze für die neue Rasse und warb damit für diese. Er war aber durch Zurückweisung seiner Großrussen und Großsilber sehr verbittert und stellte selbst keine Kaninchen mehr aus.

1905 wurde der erste Spezialclub für Thüringerkaninchen gegründet, allerdings ohne Beteiligung von David Gärtners. Max Fischer entwarf zusammen mit Emil Piegsa aus Bielefeld (Westfalen) eine Rassebeschreibung und zeigte 1906 die Thüringerkaninchen zum ersten Mal auf einer Ausstellung. Die Rasse wurde jedoch als zu groß empfunden; erst nach dem das Gewicht etwas verringert worden war, erfolgte 1908 in Hannover die Anerkennung als „Gemsfarbige Thüringer“. Friedrich Joppich erwähnt, dass die Thüringer der Anfangszeit sich gegenüber anderen Rassen durch besonders breit auseinander stehende Ohren ausgezeichnet hätten und äußert den Verdacht, das auch Widderkaninchen, die bereits zu dieser Zeit in gelb und madagaskarfarbig existierten, an der Entstehung der Rasse beteiligt waren. Im übrigen wird auch erwähnt, dass David Gärtners Großrussen und große Schwarzsilber waagerecht vom Kopf abstehende Ohren gehabt haben sollen. Der Züchter Karl Maul aus Diemitz (Meckenburg-Vorpommern) begann bald darauf durch Einkreuzung von Hasenkaninchen und Riesenkaninchen einen schwereren Typ des Thüringers als Wirtschaftsrasse zu züchten, die so genannten „Diemitzer Gemsen“. Diese Tiere haben sich laut Friedrich Joppich durch ausgesprochen dichte Felle ausgezeichnet. Beide Schläge wurden in den Reichsbewertungsbestimmungen zur Rasse „Thüringer“ zusammengelegt und ein mittleres Gewicht gefordert. Die Thüringerfarbe AbCDg/AbCDg   (Deutsche Symbolik) ist auch bei anderen Rassen als Farbschlag anerkannt. Teilweise wird die Farbe auch als „madagaskar“ oder „Schildpatt“ (englische tortoise oder tortoiseshell) bezeichnet.

Diese Rasse hat einen äußerst robusten Gesundheitszustand ist widerstandsfähig. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Frohwüchsigkeit dieser vitalen Mittelrasse. die Tiere haben normalerweise im Alter von 5 Monaten ihr Normalgewicht von 3,5 kg erreicht. Durch diese positiven Eigenschaften finden die Thüringer immer mehr Liebhaber und sind auf vielen Ausstellungen zu sehen.

Dies sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, das eine regelmäßige ausgewogene Fütterung sowie Pflege erbracht werden muss, wie sagt man so schön: „Ohne Fleiß kein Preis!“


Köperform, Typ und Bau

Der Körper der heutigen Thüringer ist walzenförmig und gedrungen und mit einer breiter Brust- und Hinterpartieversehen. Die Rückenlinie ist schön geschwungen und hinten gut abgerundet. Der Kopf ist kurz und breit und liegt dicht am Körper an. Die Läufe sind mittellang und kräftig. Die Ohren stehen straff aufrecht, sind kräftiger Struktur. Sie entsprechen in ihrer Länge der Körpergröße. Die Häsinnen sind insgesamt etwas feiner und möglichst wammenfrei. Bei älteren Häsinnen ist eine kleine, gut geformte Wamme zulässig.

Fellhaar

Das Fell ist mittellang, mit sehr dichter Unterwolle und mit einer gleichmäßigen Begrannung versehen, welche jedoch nicht zu grob seinsollte. Die Ohren sind gut behaart.

Deckfarbe

Die Deckfarbe ist satt gelbrötlichbraun. Das dunkelbraune Grannenhaar muss als rußiger Schleier die Decke überziehen. Nach der Dichte der dunklen Grannen ergibt sich eine helle bis dunkle Schattierung der Deckfarbe. Den mittelfarbigen Tieren ist jedoch der Vorzug zu geben. Die Bauchdeckfarbe ist dunkel, russartig. Die Augen sind braun, die Farbe der Krallen ist dunkelhornfarbig.

Abzeichen

Die Maske, die nicht über die Augenhöhe reichen soll, ist ohne scharfe Abgrenzung rußartig ausgeprägt. Sie ist über dem Nasenrücken am dunkelsten. Die Ohren sind dunkel und rußartig, desgleichen die Läufe und alle ohne scharfe Abgrenzung. Die Augen sind dunkel umgrenzt. Die Kinnbacken sind rußig eingefasst. Die Blume ist dunkel, sie darf aber in einer helleren Spitze auslaufen. An den Seiten und den Hinterschenkeln zieht sich ein breiter, rußiger Streifen hin, je kräftiger dieser hervortritt, umso besser.Dieser Streifen sollte auch ohne scharfe Abgrennzung sein.

Unterfarbe

Die Unterfarbe auf dem Rücken ist kräftig gelbrötlich und reicht tief bis zum Haarboden. An den dunkelfarbigen Körperstellen darf die Unterfarbe cremefarbig bis graublau sein.




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